Anlass und Zielsetzung

 

Es war einmal...

 

ein schönes Schloss, das auf einem Berg lag. Ein jahrhundertealtes Gotteshaus stand direkt dabei - die ehemalige Klosterkirche - erhaben, beeindruckend... Aber die Orgel dieser schönen Kirche war klein, alt, unausgewogen und nahezu unsichtbar auf der Empore versteckt und in die Jahre gekommen.

 

Das ist kein Märchen! Es war die Orgel in der Basilika St. Johannes der Täufer am Schloss Johannisberg.

 

Im Februar 2016 fiel nach etlichen Vorgesprächen, Ortsterminen und Gremiumsbeschlüssen der Startschuss für den Umbau und die umfangreiche Erweiterung der Orgel.

 

Mit dem Orgelbau wurde nicht nur eine optisch gelungene Lösung gefunden, sondern auch ein Paradigmenwechsel hin zu einem vollwertigen liturgischen Instrument vollzogen mit einem vielfältigen Repertoire zur Darstellung einer breitgefächerten Orgelliteratur.

 

Das neue Gewand der Orgel in Form eines eindrucksvollen Orgelprospektes mit neu errichtetem Rückpositiv und dahinter aufragendem Hauptwerk ist dem Entwurf der bekannten und berühmten Architektin, Frau Prof. Maria Schwarz zu verdanken, die zuvor die liturgische Umgestaltung des Altarraumes der Basilika geplant und begleitet hatte. Sie verstarb am 15. Februar 2018 im Alter von 96 Jahren.

 

Ein Jahr zuvor hatte sie gemeinsam mit dem Orgelbaumeister Karl Göckel, der die neue Orgel errichtete, das beeindruckende Orgelgehäuse konzipiert, das nun die Empore der Basilika schmückt und damit dem hinteren Kirchenraum einen würdigen Abschluss verleiht.

 

In der Mittelachse auf der Empore stehend und gegenüber der vorherigen Orgel weit nach vorne gerückt korrespondiert die eindrucksvolle Orgel in kongenialer Weise mit dem großartigen Kirchenraum der Basilika. Äußeres Kennzeichen des bemerkenswerten Orgelprospektes ist eine klare Linienführung von aufstrebenden großen Prospektpfeifen des Prinzipal 16‘ im Hauptwerk sowie von dem vorangestellten Rückpositiv mit Prinzipal 4‘-Pfeifen.

 

Hinter dem Hauptwerk verbirgt sich das Schwellwerk der Orgel, welches von den großen Pedalpfeifen auf der linken und künftig von dem noch zu errichtenden Auxiliarwerk auf der rechten Seite flankiert wird.  

 

Die erneuerte Basilika-Orgel verfügt durch die Erweiterung und klangliche Umgestaltung nunmehr über eine erforderliche große Spannweite des Orgelklanges, der für eine stilgerechte Interpretation der Orgelwerke aller Epochen, insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts gefordert wird. Der reichhaltige Registerbestand im Endausbau von 49 Registern, in Anordnung, Bauform und Mensur ermöglicht ein weites Spektrum an Klangfarben, um dem Organisten authentische, individuelle Klangkombinationen nahezu aller Stilepochen bereitzustellen.

 

Die Konzeption der Orgel und deren Disposition lag in den Händen des vormaligen Domorganisten am Frankfurter Dom, Herrn Hans-Otto Jakob, der viele Jahre Orgelsachverständiger des Bistums Limburg war. Von ihm wurden wir in hervorragender Weise fachlich beraten und in unserem Vorhaben unterstützt. Er verstarb im April 2019 wenige Wochen nach der Weihe der Orgel.

 

Die Kosten für den Bau der Orgel in der ersten Ausbaustufe (ohne Rückpositiv und Auxiliar) lagen bei € 300.000. Mehr als 50 % der Kosten sind bereits durch Spenden zusammen gekommen. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Spenden. Fördermittel stehen nicht zur Verfügung.

 

Mit jeder Spende rücken wir der Finanzierung ein Stück näher. Sie können uns dabei unterstützen.